Franßen zu George Sand "Sie und Er"
Nichts fördert das Lesen so sehr, wie ein Roman hinter dem persönliche Erlebnisse vermutet werden. Im Fall von George Sand bot die Liebesaffäre zu Alfred de Musset in „Sie und Er“ Anlass zu wilden Spekulationen.
Literaturpodcast
Nichts fördert das Lesen so sehr, wie ein Roman hinter dem persönliche Erlebnisse vermutet werden. Im Fall von George Sand bot die Liebesaffäre zu Alfred de Musset in „Sie und Er“ Anlass zu wilden Spekulationen.
Mordecai Richler ist als Sohn eines jüdischen Schrotthändlers in Montreal aufgewachsen. Seine Figuren stolpern durch überaus komischen Begegnung und geben vor, dass ihnen nichts Menschliches fremd ist. Joshua Shapiro, der Held des Romans in „Joshua damals und jetzt“ ist Schriftsteller, prominenter Sportjournalist und gerne im Fernsehen gesehen, um zu allem, was gerade eine Nachricht wert ist, seine Meinung abzugeben.
Willst du die ganze Oper, dann musst du Katholik sein. Eine Einschätzung, die der tiefgläubige zum Katholizismus konvertierte Julien Green sicher geteilt hätte. Zweisprachig aufgewachsen, blieb er sein ganzes Leben Amerikaner, obwohl die Franzosen ihn längst als einen der ihren adoptiert hatten.
Es gibt geheimnisumwitterte Romane, die in jeder Generation als Geheimtipp gehandelt werden und wieder verschwinden. Djuna Barnes „Nightwood“ zu deutsch Nachtgewächs gehört sicher dazu.
So ist auch Jan Dítě in Bohumil Hrabals Roman „Ich habe den englischen König bedient“ nur scheinbar naiv, vielmehr weiß er, seine Lebensumstände geschickt anzupassen. Er ist ein Opportunist. Ein Kellner, ein Diener, der sich auf jeden Gast einstellen kann Immerhin will er Millionär werden und träumt davon, eines Tages ein eigenes Hotel zu besitzen.
Neben „Die Flüchtige Seele“, seinem Opus Magnum, in der deutschen Übersetzung über 1300 Seiten stark, waren Harold Brodkeys Erzählungen das, was ihn als einen glänzenden literarischen Beobachter auszeichnete.
Die Welt der Gedichte ist für manche eine verschlossene Form. Jedoch verbirgt sich nicht selten dahinter eine Autorin oder ein Autor, der Extremen ausgesetzt ist. Anne Sexton war eine Vertreterin des Confessional Poetry. Der Ausdruck bezeichnet eine Form der Poesie, die sich nicht davor scheut, intimste Details in Versform zu offenbaren.
Manche Geschichte plätschern nur so dahin. Sie klingen so, als habe ein Autor zugehört. Das Schwierigste beim Schreiben überhaupt. Willy Vlautins „Northline“ ist ein Beispiel dafür, dass eine gute Geschichte nicht mehr braucht als eine gute Geschichte.
Wer lügt hier? Wie zerbrechlich Wahrheiten sind, damit kannte sich die irische Autorin Iris Murdoch aus. Sie suchte nach Antworten in ihrem literarischen Werk und in der Philosophie. In „Der Schwarze Prinz“ fühlt sich Bradley Pearson mit achtundfünfzig zum Schriftsteller berufen.
„Die Fälschung“ von Nicolas Born erschien kurz vor seinem Tod 1979. Sie erzählt die Geschichte der Kriegsreporters Gregor Laschen, den es im Auftrag einer Hamburger Illustrierten nach Beirut verschlägt. Mitten zwischen rivalisierende Milizen von Christen, Muslimen und Palästinensern hinein in einen Stellvertreterkrieg.